Monitorkalibrierung unter Linux

Seit einiger Zeit habe ich zur Monitorkalibrierung ein Datacolor Spyder3. Als ich das Ding angeschafft habe, habe ich einige Zeit die Diskussionen dazu verfolgt, ob der Hersteller denn irgendwann Linux-Software für das Gerät anbieten würde. Diese war längere Zeit vage angekündigt, aber ergeben hatte sich daraus nichts.
Zum damaligen Zeitpunkt gab es zwar schon das OpenSource-Programm Argyll, aber das unterstützte das Spyder3 damals noch nicht.
Ich verwende auf meinem Desktop und meinem Laptop Linux und habe für Windows-Software verschiedene virtuelle Maschinen, weil ich Dualboot-Lösungen zu umständlich finde. Immer läuft gerade das falsche Betriebssystem für einen bestimmten Zweck und man ist nur noch am Umbooten. Zur Monitorkalibrierung mit dem Spyder3 musste ich jedoch wohl oder übel eine Dualboot-Umgebung einrichten, um das Gerät nutzen zu können.
Letzten Monat habe ich dann gesehen, dass Argyll mittlerweile das Spyder3 unterstützt und dass es mit dispcalGUI auch ein grafisches Programm zur Monitorkalibrierung unter Linux dazu gibt. Wer also als Linux-Nutzer ein unterstütztes Colorimeter besitzt, der sollte sich diese Software einmal ansehen. Die Software kann das erzeugte Farbprofil sogar so einbinden, dass es automatisch beim Start von KDE geladen wird. Der Funktionsumfang ist recht groß, man kann Profile anlegen und Kalibrierungen für bestimmte Zwecke vornehmen (z.B. Betrachtung am Bildschirm oder Druckvorstufe). Man kann eigentlich alles das machen, was auch die Software von Datacolor kann. Und die Softwarekombination Argyll und dispcalGUI ist für die Plattformen Linux, Windows und MacOS X erhältlich. Getrennt herunterladen, gemeinsam verwenden. ;-)
Erwähnenswert wäre noch, dass die Original-Software bei der Installation eine Lizenznummer abfragt und die Lizenzbestimmungen auch die Installation zusätzlichen Computern einschränken (1 Standort und bis zu 5 zusätzliche Computer). Wenn man die Software also bei Kollegen vom Fotoclub installiert, um mal schnell deren Monitor zu kalibrieren, oder wenn das Gerät von einem Fotoclub gar zur Verwendung auf mehreren Rechnern angeschafft wird, verstößt man ab 6 Standorten/Computern schon gegen die Lizenzbestimmungen des Herstellers. Ist zwar eigentlich hirnrissig, da man die Software nur in Verbindung mit dem Kalibriergerät verwenden kann und das Gerät ja nicht mitkopiert wird... :-)
Bei Verwendung von Argyll mit dispcalGUI in Verbindung einem Spyder3 ist man also auch lizenzrechtlich auf der sicheren Seite.

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